Oscar,  sein Schicksal

Oscar wurde von von meinem Mann Manfred Caminneci sehr verehrt, und er sah ihn als sein großes Vorbild an. Seine ersten jagdlichen Erfahrungen durfte er in Zethun sammeln, und diese Erfahrungen haben sein gesamtes langes Jägerleben geprägt.

Oscar's tragisches Ende im KZ Mauthausen, wollte die Familie aufgeklärt wissen und der Zufall wollte es, dass ein Sohn des Bruders in den Wirren der Nachkriegszeit unmittelbar nach Ende des 2. Weltkrieges Zugang zum Reichsjagdamt in Berlin bekam, und so gelangten die gesamten Originalakten in den Besitz der Familie und somit zu uns.

Wie es nun dazu kam, dass der damalige Oberstjägermeister Scherping einen solchen Hass und solche Missgunst gegenüber Oscar hegte, kann nur gemutmaßt werden.

In der Jagdzeitschrift "Wild und Hund" sind zwei Artikel erschienen, die aufzeigten, dass dort zwei Jäger "sich nicht grün" waren.

Als erstes erschien der Artikel von Oscar "Undankbar"

Woraufhin in ein paar Ausgaben später, der Artikel "Dankbar" von Ulrich Scherping erschien.

 

Danach nahm das Geschehen seinen Lauf. Oscar war ein sehr waidgerechter Jäger, der sein Eigenjagdrevier von ca. 4500 ha und das darin lebende Wild hegte und pflegte. Bekannt und beliebt waren seine jährlichen Drückjagden, zu einer ließ sich selbst Reichsjägermeister Göring einladen.

 

Demzufolge empfand es Oscar als einen persönlichen Affront, dass das Gaujagdamt ihm einen Abschussjäger senden wollte, da angeblich "seine" Sauen großen Wildschaden verursachten. In seiner im eigenen Art reagierte Oscar forsch und unerschrocken " Brief"

Diese Art zu antworten, erregte natürlich in den Gaujagdämter große Ärgernis, mit diesen Folgen hatte Oscar wohl nicht gerechnet. Ein Schreiben des Gaujägermeister für Groß-Berlin an den Gaujägermeister von Ostpommern zeigt den Zorn der nazistischen Ämter. "Brief"

Am 20. Juli 1943 fand dann tatsächlich diese Verhörung statt. "Protokoll"

 

Aber Oscar wäre nicht Oscar gewesen, hätte er nicht versucht, sich weiterhin zu wehren, so schrieb er Ulrich Scherping persönlich. "Brief"

Vielleicht auch deshalb konnte das Ehrengerichtsverfahren gegen Oscar nicht mehr abgewendet werden, obwohl der Gaujägermeister von Ostpommern noch versuchte, ihm einen jagdlichen guten Leumund zu bezeugen. "Brief"

Aber der Verlauf des Unheils war nicht mehr zu verhindern. "Brief"

So dann schaltete sich das Amt des Reichsjägermeisters Herrmann Göring ein, um das Ehrengerichtsverfahren gegen Oscar nun endgültig einzuleiten. "Brief"

 

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Manfred Caminneci--Zum Krummauel 1--51570 Windeck--caminneci@t-online.de<